ORTHO PRESS

"DIE NATUR UNTERSTÜTZEN"


Eine Brustoperation steigert oft auch die Lebensqualität

Auf kein anderes menschliches Organ wirken so viele innere und äußere Einflüsse ein wie auf die weibliche Brust. Kein anderes Organ ist derartig Kunst- und Modeströmungen unterworfen und symbolisiert gleichzeitig so konträre Rollen wie Mütterlichkeit und Sexualität. All dies macht es heute Mädchen und Frauen oft schwer, ein natürliches und unverkrampftes Verhältnis zu ihrem Busen zu entwickeln. Korrigierende Eingriffe an den Brüsten zählen daher zu den häufigsten kosmetischen Operationen überhaupt. ORTHOpress sprach mit dem Münchner Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. med. Claus Korinth über verschiedene Aspekte bei Brustoperationen.

Herr Dr. Korinth, Brustkorrekturen erfolgen ja nicht nur aus ästhetischen Gründen. In welchen Fällen sind sie medizinisch indiziert?
Dr. Korinth:
Da ist an erster Stelle natürlich die Wiederherstellung der Brust nach teilweiser oder vollständiger Entfernung bei einer Tumorerkrankung zu nennen. Die meisten Frauen leiden nicht nur unter der Erkrankung, sondern oft noch viel mehr unter dem vermeintlichen Verlust der Weiblichkeit und dem veränderten Körperbild. Wir empfehlen daher einen möglichst raschen Wiederaufbau, der natürlich nicht nach Schema F erfolgen darf, sondern sich an den individuellen Gegebenheiten orientieren muss. Die Größe der Brust, Verschieblichkeit des Gewebes, Ausprägung von Fettgewebe und Muskulatur, eventuelle Bestrahlung der Brust und die Fragen, ob ein und welches Implantat eingesetzt wird oder ob der Aufbau mit körpereigenem Gewebe erfolgt, sind einige der Faktoren, die auf die operative Technik Einfluss nehmen.
Auch bei der Diagnose Brustkrebs, die es u. U. erforderlich macht, die Brust ganz zu entfernen, gibt es für meine Patientinnen verschiedene Möglichkeiten der Brust Wiederherstellung. Einer der führenden Implantathersteller bietet z.B. einen neuen, anatomisch geformten so genannten Becker-Expander an, der es ermöglicht, mit nur einer Operation die natürliche Form der Brust wieder aufzubauen. Nach Entfernung der Brust wird entweder sofort oder im Rahmen eines zweiten, späteren Eingriffs dieses auffüllbare Silikon-Kochsalz-Implantat eingesetzt. Es dehnt zunächst die Haut in seiner Funktion als Expander und verbleibt dann später nach Erreichen des gewünschten Füllvolumens als permanentes Brustimplantat im Körper. Somit ist der Austausch dieses Becker-Expanders nach der Auffüll- bzw. Hautdehnungsphase nicht mehr erforderlich und der Patientin bleibt eine weitere Operation für den Implantatwechsel erspart.

Und wie sieht es bei einer zu großen Brust aus?
Dr. Korinth:
Ein Beispiel ist die Mammahyperplasie, also die sehr großen, schweren Brüste. Eine Verkleinerung ist da oftmals auch aus orthopädischen Gründen angeraten. Sehr große Brüste schränken die Frauen ja nicht nur hinsichtlich Kleiderwahl und Sportmöglichkeiten ein. Sie führen oft auch zu statischen Problemen mit Haltungs-störungen, Nacken- und Rückenschmerzen und sogar zu Wirbelsäulenverformungen. Häufig schnüren auch die BH-Träger schmerzhaft ein und es kommt durch Entzündungen an der Haut zu einem regelrechten „wund reiben“. Solch eine zu große Brust ist meist anlagebedingt und durch Ernährung oder sportliche Aktivität nicht zu beeinflussen. Die meisten Frauen fühlen sich nach einer Brustverkleinerung im wahrsten Sinn des Wortes wie von einer großen Last befreit und verspüren neue Lebensqualität.

Leiden Frauen aber nicht genauso stark unter einem zu kleinen Busen?
Dr. Korinth:
Ich denke, der Wunsch nach einem schönen Busen ist verständlich. Warum sollten die vielfältigen Möglichkeiten der modernen Ästhetischen Chirurgie nicht genutzt werden, wenn eine Frau sich nicht als attraktiv empfindet, weil sie z.B. eine angeborene Brustfehlbildung oder ausgeprägte Asymmetrie hat oder auch wenn sie sehr stark abgenommen hat oder ihr Busen durch Schwangerschaft und Stillen seine Form verloren hat? Gebissfehlstellungen werden ja auch korrigiert und die fallen viel weniger auf.
Hier können wir mit dem Einsetzen von Implantaten viel erreichen.

Ich verwende nur hochwertige Brustimplantate führender Hersteller (wie z. B. MENTOR Deutschland GmbH), die ausschließlich mit kohäsiven Silikongel gefüllt sind. Somit ist auch das früher oft befürchtete Auslaufen des Implantats heute kein Thema mehr. Diese Brustimplantate der neuesten Generation werden nach strengsten Qualitätsrichtlinien hergestellt und bieten sogar eine lebenslange, kostenlose Austauschgarantie für die Patientin. Bei jeder Brustkorrektur ist allerdings genau darauf zu achten, dass das Gesamtbild später harmonisch wirkt. Daher lege ich sehr großen Wert auf ausführliche Beratung, die auch die Ausleuchtung des psychologischen Hintergrundes beinhaltet. In meiner Praxis erfahren die Patienten eine ganzheitliche Betreuung: so sind z.B. auch kosmetische Unterstützung vor und nach der Operation sowie ggf. psychologische Betreuung und Ernährungsberatung beinhaltet.

Dr. Claus Korinth ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Facharzt für Chirurgie und leitet in der Wolfart Klinik in Gräfelfing bei München diese Abteilung als Belegarzt. Nach dem Studium der Humanmedizin in Kiel, Würzburg und München absolvierte er seine Facharztausbildung für Chirurgie und Plastische und Ästhetische Chirurgie in München. Vor seiner Niederlassung 2002 war er lange Jahre Oberarzt bei Prof. Dr. med. Mühlbauer am Klinikum München Bogenhausen, Abt. für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte. Dr. Korinth legt großen Wert auf enge Zusammenarbeit mit Kollegen aller Fachrichtungen und pflegt den regelmäßigen Erfahrungsaustausch in internationalen Gremien.

Wie finde ich den richtigen Arzt?

Goldene Regeln für die Suche nach Ihrem Plastischen und Ästhetischen Chirurgen

  • Welche Facharztausbildung hat der Arzt absolviert?
  • Welche Erfahrung hat er?
  • Wie oft hat er den in Frage kommenden Eingriff durchgeführt und mit welchem Erfolg?
  • Bildet er sich regelmäßig weiter?
  • Ist er bereit, Patienten, die er behandelt hat, als Referenz zu benennen?
  • Wie führt er das Gespräch?
  • Benutzt er eine klare, verständliche Sprache oder verwendet er überwiegend lateinische Fachausdrücke?
  • Spricht er nur von seinen Leistungen oder macht er Kollegen schlecht?
  • Hat er Geduld und Verständnis oder drängt er zu einem Operationstermin?
  • Wo operiert er ?
  • Verwendet et hochwertige Materialien ?
  • Macht er klare Angaben zu Kosten und Preisen ?
  • Dabei ist sowohl bei sehr teuren als auch sehr billigen Angeboten Vorsicht geboten und weitere Nachfragen sind ratsam.
  • Ist eine entsprechende Betreuung auch nach dem Eingriff gewährleistet?