Den wenigsten Patienten ist bekannt, dass das sog Lipödem eine angeborene, genetisch bedingte und chronische Erkrankung ist und davon vorwiegend Frauen betroffen sind.
Diese Krankheit tritt häufig gegen Ende der Pubertät oder während einer Schwangerschaft auf.
Die Ursachen sind bis dato aber noch nicht endgültig erforscht. Fast immer besteht jedoch eine familiäre Vorbelastung.
Fettzellen eines Lipödem‘s sind anders ausgebildet als etwa Reservefett am Bauch.
Typisch sind das vermehrte Auftauchen von "blauen Flecken", sowie Druckschmerzhaftigkeit am Bein.
Lipödeme sind Fettverteilungsstörungen. Sie zeigen sich in den meisten Fällen an Oberschenkeln, Hüften und an den Oberarmen.
Hände und Füsse sind meist charakteristisch schlank.
Unbehandelte Lipödeme können sich von den Hüften - als sog. „Reithosen" - und an der Innenseite am Knie bis zu den Fußknöcheln ausbreiten.
Die Krankheit verläuft meist in 3 verschiedenen Stadien:Lipödeme sind keine Fettpolster, die durch Übergewicht entstanden sind. Daher sind sie auch nicht durch Diäten o.ä. „in den Griff zu bekommen“. Jedoch wirkt sich Gewichtsreduktion in Verbindung mit Sport positiv aus (wichtig: immer in Verbindung mit Kompression!)
Grössere Gewichtsschwankungen sollten vermieden werden.
Betroffene mit Übergewicht sollten jedoch in jedem Fall versuchen, ihr Körpergewicht auf einen Body Mass Index (BMI) zwischen 19 und 25 einzustellen.
Der BMI errechnet sich wie folgt: BMI = Körpergewicht / Körpergröße
Viele Betroffene haben bereits eine Reihe von frustrierenden Diäten hinter sich. Doch auch extreme Fastenkuren ändern nichts am Beinumfang einer Lipödempatientin. Ebenso wenig erfolgreich sind medikamentöse Behandlungen oder ein isoliertes Sportprogramm. Auch durch Medikamente und Salben sind Lipödeme nicht zu beeinflussen.
Die effizienteste und nachhaltigste Methode ist die Fettabsaugung (Liposuktion) an den betroffenen Stellen durch einen versierten Plastischen Chirurgen, der mit einer speziellen Technik für eine Fettabsaugung bei Lipödem vertraut ist und über eine entsprechende langjährige Erfahrung verfügt.
Bei einer Operation können in Vollnarkose bis zu 8 Kg abgesaugt werden.
Nach dem Eingriff wird eine angepasste Miederhose angelegt.
Zur anschliessenden Überwachung ist ein stationärer Aufenthalt von ca 1 Nacht in einer Klinik erforderlich.
Gerade die IATROS Klinik, in der ich seit vielen Jahren als Belegarzt tätig bin, hat sich mit ihren speziell ausgebildeten und erfahrenen Narkoseärzten u.a. auch auf diese Behandlungsform spezialisiert.
Schon in der ersten Woche nach der Operation wird die manuelle Lymphtherapie fortgesetzt, mit der vorzugsweise bereits vor dem Eingriff begonnen wurde.
Auch wenn es sich nachweislich um eine weit verbreitete Krankheit handelt, übernehmen Krankenversicherungen die Kosten für diesen Eingriff leider bisher nicht.
Kurz Info | |
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Operationsprinzip: | Eine sog Tumeszenzlösung (örtliches Betäubungsmittel, gefässverengende und fettzellauflösende Substanz) und Flüssigkeit werden ins Fettgewebe eingespritzt. Im Anschluss wird das Fettgewebe über MINI Hautschnitte mit dünnen Kanülen abgesaugt. |
Voruntersuchungen: | Laborwerte, EKG |
Stationäre Behandlung: | meist für 1 – 2 Tage |
Betäubungsart: | Vollnarkose |
Fädenentfernung: | nach ca 12 Tagen |
Arbeitsfähig: | nach ca 14 Tagen, je nach Umfang des Eingriffs |
Gesellschaftsfähig: | nach ca 8 Tagen |
Allgemeine Informationen zu chirurgischen Eingriffen für Patienten finden Sie auf der Seite Hinweise.
Gerne informieren wir Sie auch ausführlich zu den Themen Kosten und Versicherungsschutz.
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